Was ist eigentlich ein Windows-Server?

Im ersten Beitrag möchte ich mich einer ganz grundsätzlichen Frage widmen, welche auf den ersten Blicker sicher etwas banal erscheint:
„Was ist eigentlich ein Windows Server und wo genau liegt der Unterschied zu meinem heimischen Windows PC?“

Die meisten Anwender dürften bei dem Begriff „Windows“ an das Betriebssystem ihres heimischen Desktop Computers denken. Verwunderlich ist dies nicht, denn seitdem die Computer den Sprung aus der Kommandozeilenwelt gemacht haben genießt Windows (sehr zu Freude der einen und wiederum zum Leidwesen der anderen Fraktion) eine durchaus marktbeherrschende Stellung. Folglich hat natürlich so ziemlich jeder, der in den letzten 20 Jahren einmal mit einem Computer im privaten oder beruflichen Umfeld in Berührung kam, im Regelfall bereits entsprechende Berührungspunkte mit Windows gehabt.

Viele Anwender – besonders aus dem privaten Umfeld – wissen aber gar nicht, dass es von Windows neben den bekannten Desktop Varianten auch entsprechende Server-Versionen gibt. Aber welchen Zweck haben diese Varianten? Bei dem Begriff „Windows Server“ stellen sich viele sicherlich bildlich vor, wie ein einfacher Windows PC in ein Rechenzentrum gestellt und ans Internet angestöpselt wird. So banal diese Vorstellung auch erscheint, so weit ist sie von der Realität gar nicht entfernt.

Wenn man versuchen möchte eine knackige Definition zu finden, so könnte man sagen, dass ein Windows Server das Server-Gegenstück zu einer bestehenden Windows Desktop-Variante darstellt. So wäre beispielsweise ein Windows Server 2008 R2 im Kern nichts weiter als ein Windows 7 mit etwas anderer Software-Austattung und einem erweiterten Funktionsspektrum.

Seit der Einführung von Windows XP erschien immer (meist mit einem zeitlichen Versatz von 1-2 Jahren) ein entsprechendes Server-Äquivalent, welches sich dadurch auszeichnete, dass es im Kern den identischen technischen Unterbau hatte, lediglich im Detail hinsichtlich der mitgelieferten Softwareaustattung, der integrierten Dienste und der lizenztechnischen Optionen entsprechende Unterschiede aufwies. Für den Anwender hat dieser Aspekt natürlich den angenehmen Vorteil, dass die auf der zugehörigen Desktop-Variante lauffähige Software im Regelfall auch mit der Serverversion kompatibel war. Es soll wohl auch schon Anwender gegeben haben, welche die Server-Variante sogar auf Ihrem Gaming-PC installiert haben – über den Sinn lässt sich natürlich am Ende wiederum streiten.

Eine kurze Übersicht der letzten Windows-Versionen und Ihrer Server-Äquivalente:

Windows XP -> Windows Server 2003
Windows Vista -> Windows Server 2008
Windows 7 -> Windows Server 2008 R2
Windows 8 -> Windows Server 2012
Windows 8.1 -> Windows Server 2012 R2
Windows 10 -> Windows Server 2016

Die etwas versierteren Anwender der Betriebssysteme bereits beim ersten Start des Systems erkennen. So präsentiert sich beispielsweise der Windows Server 2012 als „Gegenstück“ von Windows 8 System in gewohnter Kacheloptik mit einem entsprechenden Flat-Design. Wer die Desktop-Variante kennt, dem wird somit zumindest in den Grundzügen auch die Steuerung des entsprechenden Servers vertraut vorkommen.

Wie bereits erwähnt liegt der Unterschied insbesondere in der Software-Ausstattung. So sind auf dem Windows Server in der Standardkonfiguration natürlich keine Spiele, keine Multimedia-Inhalte und auch keine Desktop-Spielereien wie beispielsweise Aero vorinstalliert. Dies ergibt natürlich auch Sinn, denn der Server sollte seine verfügbaren Systemressourcen natürlich möglichst umfassend für die Bereitstellung von der darauf betriebenen Dienste nutzen können. Wenn hier hingegen bereits die Hälfte der Ressourcen für irgendwelche Desktop-Spielereien verloren ginge wäre dies sicherlich alles andere als effizient. In aktuelleren Windows Server Versionen hat Microsoft dies sogar dahingehend optimiert, dass der Administrator die Wahl hat die gesamte Desktop-Oberfläche nachträglich zu entfernen oder gar nicht erst mitzuinstallieren (sog. Core-Installationen).

Einige Beispiele für typische Windows Server Dienste sind beispielsweise das Active Directory (Verzeichnisdienst/Dömänenverwaltung für Windows-Netzwerke), Terminal Server Verwaltung, Dateiserver-Dienste, Webserver (IIS: Internet Information Services) usw.

Windows Server 2008 R2

Windows Server 2012 R2

Windows Server 2016

Windows Server 2016

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